Nachhaltige Wirtschafts- statt Umwidmungspolitik und klares Bekenntnis zum Standort Volksschule

Presseaussendung gemeinsam mit Zukunft Zirl vom 23.04.2021

Nachhaltige Wirtschafts- statt Umwidmungspolitik und klares Bekenntnis zum Standort Volksschule

In der gestrigen Gemeinderatssitzung kamen einige richtungsweisende Punkte zur Abstimmung und wir möchten zu den Ergebnissen der Beratungen zum Teil gemeinsam Stellung nehmen:

ZUKUNFT ZIRL und ZIRL AKTIV haben aus unterschiedlichen Gründen dem Grundsatzbeschluss zur Flächenumwidmung Zirl Ost nicht zugestimmt. Einerseits geht es für ZUKUNFT ZIRL in erster Linie um den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen. Andererseits möchte ZIRL AKTIV dem Ortsleitbildprozess, der im nächsten Jahr gestartet werden soll, nicht durch so weitreichende Entscheidungen vorgreifen. Für beide Fraktionen ist auch die Insellösung, die hier für ein einzelnes Projekt geschaffen werden soll, keine wünschenswerte Entwicklung. 

„Das Gewerbegebiet Zirler Wiesen befindet sich in der Umsetzung. Hier wurden im großen Rahmen landwirtschaftliche Flächen umgewidmet und diese sollen nun auch so rasch als möglich verwertet werden. Die Gemeinde wird hier eventuell auch weiterhin die Selbstverwerter bei der Betriebsansiedlung unterstützen können,“ sieht Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser (ZUKUNFT ZIRL) die aktuelle Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Zirl durchwegs positiv. 2. Vizebürgermeisterin Victoria Rausch (ZIRL AKTIV) hofft, dass über die Standortfrage mit der vorgestellten Firma noch weiter verhandelt wird: „Die kurzfristige Erschließung neuer Gewerbeflächen erscheint für uns für die Ansiedlung eines Betriebes nicht zwingend notwendig. Es stehen nach wie vor bereits gewidmete Flächen unter anderem in der Europastraße oder im Gewerbegebiet Zirler Wiesen für Betriebsansiedelungen bereit. Weitere Entwicklungsschritte sollten im Ortsleitbildprozess mit der Zirler Bevölkerung abgestimmt und erarbeitet werden.“

Die durchwegs emotional geführte Diskussion rund um einen Antrag für Jugend Freiräume war überraschend und in der Sache bedauerlich, betont Iris Zangerl-Walser. Nachdem der Bürgermeister auf eine Abstimmung im Sinne „seiner“ Fraktion bestanden hatte, wurde der Antrag abgelehnt, wenngleich alle Fraktionen der Sache positiv gegenüberstehen. „Es wird im Rahmen der Reauditierung Familienfreundliche Gemeinde kurzfristig umsetzbare Maßnahmen und Projekte für alle Generationen geben und auch geben müssen. Dass dabei besonders die Zirler Jugendlichen nicht zu kurz kommen dürfen, ist ein Anliegen, das wir voll und ganz unterstützen. Es bleibt also zu hoffen, dass die Anliegen und Wünsche des Antrags im Sinne der Jugendlichen umgesetzt werden können,“ will Auditbeauftragte Iris Zangerl-Walser das Thema im Rahmen der Projektgruppe positiv weiterführen.

Emotional und hitzig verlief auch die Beratung zum Antrag, einen zweiten Volksschul-Standort mit September 2021 zu eröffnen. Aufgrund rückläufiger SchülerInnenzahlen für die nächsten Jahre (mit Schuljahr 2024/25 umfasst die Volksschule Zirl bei aktuellem Stand des Meldeamts voraussichtlich nur mehr 14 Klassen) war für die Kurzfristigkeit des Antrags und die Vorgehensweise, die Leitung der Volksschule Zirl erst zwei Tage vor der Gemeinderatssitzung zu informieren, wenig Verständnis seitens ZUKUNFT ZIRL und ZIRL AKTIV vorhanden. „Wir haben das große Glück, eine bestens funktionierende Volksschule für alle Zirler Kinder anbieten zu können. Als Schulerhalter sollte es oberste Prämisse sein, im besten Einvernehmen für die Kinder und Familien mit allen Schulen zusammenzuarbeiten. Daher können wir diesen politischen Eingriff in den laufenden Betrieb der Volksschule, mitten in den Vorbereitungen zum Schulstart im Herbst, nicht nachvollziehen. Die rückläufigen SchülerInnenzahlen der kommenden Jahrgänge würden außerdem Spielraum für Modernisierungsschritte am Standort der Volksschule zulassen, die mittelfristige Entwicklung am dafür angekauften Schulerweiterungsareal sollte auch endlich angegangen werden. Dass im SPZ Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden können, ist wiederum sehr erfreulich und könnte eine Erweiterung des schulischen Angebots in Zirl ermöglichen,“ fasst Victoria Rausch die Beweggründe ihrer Fraktion zusammen, einen zweiten Volksschulstandort nicht zu unterstützen.

Iris Zangerl-Walser erklärt den gemeinsam eingebrachten Antrag für eine Polytechnische Schule am Standort SPZ: „Da in den nächsten Jahren weniger Kinder in die Volksschule kommen werden, erscheint auch für uns ein zweiter Standort nicht notwendig. Um die Räumlichkeiten einer optimalen Nutzung zuführen zu können, soll nun alles in die Wege geleitet werden, um wieder eine Polytechnische Schule in Zirl anzusiedeln. Bis zum Schuljahr 2022/23 können alle Vorbereitungen getroffen und ein zusätzliches Bildungsangebot für Jugendliche nach Zirl zurückgeholt werden.“