Fatale Signalwirkung für Wirtschaftsstandort Zirl

Presseaussendung vom 21.01.2022

Die gestrige Gemeinderatssitzung hatte eine Reihe von Raumordnungsentscheidungen parat. Besonders brisant war die Entscheidung rund um die Verordnung einer Bausperre für die Flächen, auf denen ein etablierter Salzstraßenbetrieb eine Erweiterung mit Produktionsstätten plant. Diese wird es nun so rasch nicht geben, denn die Mehrheit des Gemeinderates, insbesondere die Fraktion des Bürgermeister geschlossen, stimmte für die Bausperre, die die Widmungseinschränkung, welche im Dezember mehrheitlich beschlossen worden war, absichern soll. 

ZIRL AKTIV hat geschlossen gegen die Bausperre gestimmt. Die Entscheidung unserer Fraktion erklärt der örtliche Wirtschaftsbundobmann Rainer Schöpf so: „Beim Antragssteller handelt es sich um einen etablierten Betrieb, dessen aktueller Hauptsitz an der Gemeindegrenze zu Zirl auf Inzinger Gebiet liegt. Die nun angestrebte Erweiterung betrifft Zirler Flächen, die zu errichtende Betonaufbereitungsanlage macht das Gebiet vielleicht nicht attraktiver, aber die Firma schafft Arbeitsplätze und der Standort wird langfristig ausgebaut und gestärkt. Kirchturmdenken ist hier fehl am Platz.“ ZIRL AKTIV Bürgermeisterkandidatin Victoria Rausch sieht die vorgebrachten Argumente für die Bausperre kritisch: „Einem bestehenden Wirtschaftsbetrieb eine Erweiterung nicht zu ermöglichen, weil die zu schaffenden Arbeitsplätze in der Produktion zu wenig attraktiv scheinen, sendet ein fatales Zeichen. Einerseits an ortsansässige Firmen, die am Standort Zirl nicht ausschließlich hochdotierte Bürojobs vergeben. Andererseits aber auch an diejenigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Zirl und Umgebung, die nicht auf Jobs in den von manchen Mandataren gewünschten Bürogebäuden warten können oder wollen, sondern Angst haben müssen, ihre Arbeitsstelle in den Lagern, Produktionsstätten und -hallen langfristig zu verlieren. Das ist der falsche Weg und den tragen wir nicht mit. Das Gewerbegebiet Salzstraße beherbergt zahlreiche, erfolgreiche Betriebe aus Industrie, Produktion und Transport. Die Gemeinde Zirl muss auch für diese Wirtschaftstreibenden ein fairer, verlässlicher Partner bleiben, um eine zukunftsfähige Entwicklung mit voranzutreiben.“

Der bei der Gemeinderatssitzung anwesende Obmann des Vereins salz.i, Simon Meinschad, hat es in einer ihm vom Bürgermeister eingeräumten Wortmeldung auf den Punkt gebracht: „Ein Bausperre auszusprechen, ehe man in einen Dialog eintritt, ist kein positives Zeichen. Die Tragweite einer solchen Entscheidung für die weitere Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Zirl für Industrie- und Produktionsbetriebe ist eine große.“

Wir hoffen, dass es zeitnah ein Einlenken und Umdenken bei einigen Mandatar*innen der anderen Fraktionen gibt und vielleicht noch eine Sondersitzung des Gemeinderats zu einer Neustellung der Weichen führt. Weil wir hier leben.